Marc Sinan 31. März 2022 // Literatur auf der INSEL Der Literatursalon im Café Ada „Marc Sinans Werk lädt ein, Vergangenes nicht wegzureden, sondern sich gemeinsam auf die Erinnerung einzulassen“ heißt es in einem Beitrag des bayrischen Rundfunks: Mit deutschen, türkischen und armenischen Wurzeln ist die Identitätssuche Leitmotiv des Komponisten und Schriftstellers Marc Sinan. Marc Sinan In seinem Debütroman „Gleißendes Licht“ bewegt der Umgang mit Traumata die Kunstfigur Kaan. Es ist eine Familiengeschichte zwischen drei Kulturen, ein Spannungsfeld der Erinnerung zwischen Hass, Wut, Rache und Vergebung. Der Roman erzählt ein ganzes Jahrhundert, von den 1910er Jahren in der Türkei über München in den 80er Jahren bis ins Berlin der Gegenwart: Ein junger in Deutschland geborener Komponist begegnet seiner armenischen Großmutter. Die Frage nach Zugehörigkeit führt Sinan aus den Erfahrungen und Erkundungen seiner eigenen Familiengeschichte hin zu Begegnungen mit Völkermord, Fragen nach Tätern und Opfern, die er literarisch mit Fantasie, Poesie und einer "unbändigen Erzähllust" beantwortet, wie der Verlag selbst zum Buch schreibt. „Man kann nur staunen, wie variantenreich die literarische Klaviatur des Musikers Marc Sinan ist, wie er Kapitel kombiniert, Tonarten wechselt, wie er unterschiedlich klingende Motive durch diese Geschichte zieht, bis der Eindruck eines großen, polyphonen Oratoriums entsteht“ beschreibt es Jan Drees im Deutschlandfunk. Wuppertal ist Marc Sinan als Komponist bereits vertraut: In der Spielzeit 2019/2020 hat er die Musik für die interaktive Oper „Chaosmos“ komponiert, die leider aufgrund von Corona kurz nach der Premiere nicht weiter aufgeführt werden konnte. Auch ein Oratorium Sinans trägt den Titel "Gleißendes Licht". Marc Sinan wurde 1976 als Sohn einer türkisch-armenischen Mutter und eines deutschen Vaters geboren. Er ist Komponist, Gitarrist und Autor und lebt in Berlin. Sein künstlerisch vielseitiger Umgang mit Erinnerung und Trauma ist hochaktuell: Wir freuen uns sehr, diesen ungewöhnlichen Künstler als Gast bei „Literatur auf der Insel“ im Café ADA begrüßen zu dürfen. Wir freuen uns auf einen überreichen Abend, für den es kaum einen besseren Ort geben kann als das Café ADA. Presseartikel // Westdeutsche Zeitung / 3. April 2023 "Ada" ist türkisch und heißt "Insel". Die Gäste bei "Literatur auf der Insel" sind namhafte Autor*innen aus dem In- und Ausland. Sie lesen aus ihren Büchern, erzählen von ihrem Schaffen, bringen fremde Texte und Musik mit, die ihnen wichtig sind. Nach einer Pause können Themen des Abends vertieft werden durch Fotos, Musik, einen Film oder im freien Gespräch. Einmal im Jahr gibt es eine Ausgabe mit einem regionalen Gast. Gastgeber*in sind der Theaterregisseur, Sänger und Autor Torsten Krug und die freie Dramaturgin Uta Atzpodien. Mentor der Veranstaltung ist der Wuppertaler Schriftsteller und ehemalige Verlagsleiter Hermann Schulz. vorheriger Artikel Wolja heißt Freiheit nächster Artikel Friedrich von Borries - Literatur auf der INSEL 1873