Mainz / Dargent / Eraslan play Marisol Jimenez / Orm Finnendahl INSEL Neue Musik Sonntag // 15. Oktober 2023 / 19.00 Uhr Piano, Cello, Oud. Das Trio des in Köln und Berlin arbeitenden Musikers Matthias Mainz mit dem französischen Oud-Virtuosen Gregory Dargent und dem türkischen-französischen Cellisten Anil Eraslan rückt die Zwischenräume in den Fokus und spielt frei mit Anleihen zeitgenössischer improvisierter-, komponierter- und aussereuropäischer Musiken. 2022-2024 kollaborieren Mainz / Dargent / Eraslan mit den Komponist*innen Marisol Jimenez (Mexico/Berlin) und Orm Finnendahl (Frankfurt) PROGRAMM Marisol Jimemez – Metamorfisk (2023) Marisol Jimenez erweitert den Flügel zu einem Meta-Instrument mit Lautsprechern, die sie nackt als Wiedergabe- und Aufnahmemedium innerhalb des Flügels plaziert. Cello und Oud werden über physische Erweiterungen mit elektro-akustischen Klangobjekten der Komponistin in den Klangorganismus einbezogen. Die Musiker folgen dabei einer Partitur mit improvisatorischen Gesten, deren elektro-akustische Transformation von der Komponistin gesteuert wird. Orm Finnendahl – MDE (2023), Miniaturen aus Quo (2007/2023) In Orm Finnendahls Komposition werden elektronisch bearbeitete Sound-Samples aus vorausgegangenen Tonaufnahmen der Musiker zu Impulsgebern einer Komposition, in der improvisatorische Aktionen, elektronisches und komponiertes Material miteinander in Kommunikation treten. Das Konzert wird gerahmt durch elektro-akustische Miniaturen mit Finnendahls Programm "Quo", in dem improvisierte Inputs der Musiker*innen einer Laufschrift-Partitur folgend in ein computergesteuertes Processing laufen. Matthias Mainz // Piano Gregory Dargent // Oud Anil Eraslan // Cello Marisol Jimenez // Klangregie Orm Finnendahl // Klangregie Marisol Jimenez Marisol Jimenez Marisol Jiménez ist eine Komponistin, Performerin und multidisziplinäre Künstlerin aus Guadalajara, Mexiko, die derzeit in Berlin lebt. Ihr Werk umfasst zahlreiche kammermusikalische und elektronische Arbeiten sowie Klang- und Intermedia-Installationen. Die meisten ihrer akustischen, elektronischen und medienübergreifenden Werke bestehen aus selbst geschaffenen Klangskulpturen, gefundenen Objekten und gesammeltem Klangmaterial aus ihren eigenen Feldaufnahmen, Improvisationen und Performances. Sie promovierte 2011 in Komposition an der Stanford University und erwarb einen Master of Arts am Mills College in Oakland, Kalifornien (2005). Jimenéz war Preisträgerin des 39. Internationalen Irino-Kompositionspreises in Tokio und ist seit Kurzem Mitglied des Nationalen Systems der Kunstschaffenden in Mexiko der nationalen Stiftung für Kunst und Kultur (FONCA). Ihre Werke wurden von führenden Ensembles und Interpreten neuer Musik in ganz Europa, den Vereinigten Staaten, Japan, Brasilien und Mexiko aufgeführt und in Auftrag gegeben. www.marisoljimenezcomposer.com Orm Finnendahl Orm Finnendahl Orm Finnendahl studierte 1983-90 Komposition und Musikwissenschaft bei Frank Michael Beyer, Gösta Neuwirth und Carl Dahlhaus in Berlin. 1995-98 weiterführende Studien bei Helmut Lachenmann in Stuttgart. 1988/89 besuchte er das California Institute of the Arts in Los Angeles, 1991-95 war er künstlerischer Leiter der Kreuzberger Klangwerkstatt. Unterrichtstätigkeit u.a. am elektronischen Studio der TU Berlin und dem Institut für Neue Musik der HdK Berlin, deren Leiter er von 1996-2001 war. Verschiedene Stipendien und Preise, darunter Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart 1997, Busoni-Preis der Akademie der Künste Berlin 1999, Prix Ars Electronica Linz 2001 und CynetArt Award 2001 in Dresden. 2004-2013 Professor für Komposition und Leiter des Studios für elektronische Musik und Akustik (selma) an der Musikhochschule Freiburg. Seit 2013 Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. www.orm-finnendahl.de Matthias Mainz Gregory Dargent Anil Eraslan Mainz / Dargent / Eraslan Gregory Dargent und Anil Eraslan hatten Gitarre und Cello in Straßbourg studiert, bevor sie sich als improvisierende Musiker etablierten. Gregory Dargent hat sich seitdem intensiv mit nordafrikanischen Traditionen der Oud auseinandergesetzt und verbindet diese mit der Übertragung zeitgenössischer Gitarrentechniken. Dargent und Eraslan beschäftigen sich daneben mit analoger Fotografie und experimentellen und dokumentarischen Filmformaten. Gregory Dargent veröffentlichte „Book H“ mit Fotografien aus drei Kurzaufenthalten an den Orten französischer Atombombentests bei Saturneditions und bereitet zurzeit die Veröffentlichung zwei weiterer Arbeiten vor. Anil Eraslans in der Entwicklung befindliches Dokumentarfilmprojekt „Sound Dreams of Istanbul“ wurde im Herbst 2020 auf dem Istanbul Film Festival der Förderpreis „Melodika Sound Award“ zuerkannt. Matthias Mainz hat nach Studien der Jazztrompete als transdisziplinärer Musiker und Kurator Formate zwischen Improvisierter und Neuer Musik, Medienkunst, Theater und Tanztheater realisiert. In den letzten Jahren nutzt Mainz seine autodidaktische Zuwendung an das Piano, um seine persönlichen musikalischen Prägungen aufzuarbeiten und in improvisatorischen und kompositorischen Kontexten umzusetzen. Mainz / Dargent / Eraslan im Netz 1117