#Krautschau – Urbane Vielfalt zum Niederknien Stadtnatur rund um den INSEL Kulturgarten // 26. Mai 2023 Beim nächsten INSEL Kulturgarten am 26. Mai 2023 um 16:00 Uhr geht es um die Frage „Wird das noch was, oder kann das weg?“ Wir versuchen, die jungen Pflanzen mit Büchern und Smartphone-Apps zu bestimmen. An dem Tag findet zudem die bundesweite #krautschau statt, an der wir uns rund um unser Spaltenbeet hinterm Café ADA wieder beteiligen wollen. Es gibt auch ein Bestimmungsbuch für denjenigen oder diejenige zu gewinnen, die die meisten unterschiedlichen Pflanzen hinterm ADA findet und bestimmt. #Krautschau – Urbane Vielfalt zum Niederknien Kunst und Kultur lebt von der Diversität, den einzelnen Künstlerpersönlichkeiten. Kulturorte sind offene Orte des Zusammentreffens, des Austausches, des Kennenlernens. Lebendige Kulturorte fördern die Völkerverständigung und pflegen eine Kultur des Zusammenlebens nach Innen wie Außen. Doch wie steht es mit unserem Zusammenleben, unserer Kohabitation, mit unserer tierischen wie pflanzlichen Mitwelt? Müssen wir nicht das Verhältnis zur Natur, zu den anderen Lebewesen grundsätzlich neu denken? Gehören diese nicht so sehr zur „Umwelt“, als viel mehr zu unserer „Mitwelt“, die wir gemeinsam auf neue Weise bewohnen sollten? Wie erlernen wir die Kunst des „Kohabitierens“? Und welche Chancen bieten die Kulturorte dafür? Wir nehmen die Fragen des Projektes „und.jetzt!“ auf und wollen sie mit diesem Projekt beantworten: Wie sehen die Außenflächen rund um unsere Kulturorte in Wuppertal aus? Welchen Raum gibt die Kultur der Natur? Wie sieht unser Zusammenleben mit den Tieren und Pflanzen der Stadt aus? Wie begegnen wir uns? Unser Übersehen und unsere Unkenntnis dieser Stadtnatur wird zunehmend zum Problem, insbesondere die von der Wissenschaft diagnostizierte „Pflanzenblindheit“ geht Hand in Hand mit der schwindenden Biodiversität: Warum sollte man sich für das Wohlergehen von Pflanzen interessieren, die man weder beim Namen nennen, noch identifizieren kann? „Wir können uns diese Pflanzenblindheit nicht mehr leisten angesichts globaler Probleme wie Klimawandel, zerstörter Lebensräume, schrumpfender Biodiversität„, warnt Sarada Krishnan, Direktorin des Instituts für Gartenkultur & Globale Initiativen in Denver. „Pflanzenblindheit“ ist auch eine Form der kognitiven Voreingenommenheit, die Tiere bevorzugt. Im INSEL Kulturgarten soll die pflanzliche Stadtnatur aufblühen und sichtbar werden. Wie funktioniert Kohabitation statt Jäten, Vernichten und Vertreiben? Wie schaffen wir mehr Akzeptanz für die spontane Natur? Gucken wir, was schon jetzt im neuen Spaltenbeet, auf Brachflächen, in Pflasterfugen und Mauerritzen hinterm Café ADA wächst. Kaum einer weiß das. Und das muss nicht so bleiben: Die kostenlose App Flora Incognita (oder Pl@ntNet) aufs Handy laden und ein Stück Kreide mitnehmen. Statt der App kann man auch Bestimmungsbücher für Pflanzen nutzen, die wir vor Ort haben. Wild wachsende Pflanze auf dem Gelände hinter dem Café ADA suchen. Pflanzenart mithilfe der App oder eines Buches bestimmen. Gerne eigenes Smartphone mitbringen für die Flora-App zum Erkunden! Den Namen der Pflanzenart mit Kreide, die wir zur Verfügung stellen, neben der Pflanze auf den Boden schreiben. Mit diesem Straßengraffiti werden dann auch andere Menschen auf die wilde Schönheit rund um den INSEL Kulturgarten aufmerksam – zumindest bis zum nächsten Regen. Der INSEL Kulturgarten ist natürlich auch wieder ein Kulturort: Wir stellen Bücher und Texte der Autorin Floriane Koechlin vor … und wollen gemeinsam Ideen für das weitere Gartenkulturprogramm sammeln. Auch über das Essen sind wir eigentlich ganz eng mit den Pflanzen verbunden. Allerdings wird die Verbindung immer dünner. Vorlieben für das Essen gleichen sich zunehmend an: Pizza und Hamburger mögen irgendwie alle und deren Zutaten sind in den meisten Fällen meilenweit von den ursprünglichen Pflanzen und natürlichen „Speiseplänen“, unseren regionalen Ressourcen, entfernt. Hier greift unser nächster Plan für den INSEL Kulturgarten, die Errichtung eines Hochbeets für Obst und Gemüse zum Herbst. Üben wir uns in der „Kohabitation“ – der Kunst des gemeinsamen Bewohnens für Pflanzen, Tiere, Menschen im urbanen Raum. vorheriger Artikel Alma Trio nächster Artikel Presse // Wuppertaler Rundschau / 8. Juli 2023 3444 TAGs: INSELADAKrautschauKulturgartenUrban GardeningPflanzen